Das Wahrzeichen seit 1313 – Der Ausleger des Bratwurstglöckleins!
Zwar ist das Original in den Wirren vieler vergangener Kriege verloren gegangen, doch steht dieses Zeichen seit Jahrhunderten für Gastlichkeit und hohe Qualität.

Auf offenem Buchenholzfeuer werden die Original Nürnberger Rostbratwürste von Hand gegrillt. Im Zinnteller in Glockenform werden sie nach historischem Vorbild serviert.

Das Innere des Bratwurstglöckleins

Schlicht wie das Äußere ist auch das Innere des Bratwurstglöckleins. Doch gerade hierin beruht sein Hauptreiz, und gerade das ist es, was den kleinen Bau mit solch idyllischer Weihe erfüllt. Hier findet man keine prunkvolle Ausstattung und keine glänzenden Einrichtungsgegenstände. Vielmehr waltet in allem größte Einfachheit vor. Die Wände sind in schmuckloser Weise vertäfelt. Oben läuft ein vorkragendes Brett um, auf dem säuberlich geputzte Zinnkrüge und Zinnteller, Fayencen und anderes Gerät stehen. Und blickt man aufwärts, so gewahrt man die noch alte Spunddecke mit ihren vom Alter geschwärzten Balken.Einen besonders anziehenden Schmuck bilden die vielen, einfach gerahmten, alten Kupfer, mit denen die Wände geziert sind. Und darauf möchten wir vor allem die Aufmerksamkeit der Besucher lenken. Bekanntlich hatte Nürnberg in älterer Zeit weit mehr Kirchen und Kapellen aufzuweisen wie heute. Auch ist gar mancher charakteristische weltliche Bau vom Erdboden verschwunden. Alles das, was einst war, wird uns hier in Bildern vor Augen geführt. Da sehen wir den nicht mehr vorhandenen romanischen Bau der Egidienkirche, die ehemalige Elisabethkirche mit dem originell ausgebildeten Eckhaus auf ihrer Ostseite, die Karthause, jetzt Sitz des Germanischen Museums, in der Gesamtheit ihrer früheren Anlage, die im Jahre 1807 eingestürzte Predigerkirche, die späterhin bis auf den Chor durch ein Kaufhaus verdrängte Barfüßerkirche, das in Teilen nach dem Germanischen Museum transferierte ..

Geschichte des Bratwurstglöckleins

In älteren Zeiten waren die Kirchen Nürnbergs vielfach mit kleinen Bretter- oder Fachwerkbuden umbaut, in denen Kleinhandel und Trödel verschiedenster Art getrieben wurde. Gab es wohl etwas Bequemeres als die Ausnutzung des freien Raumes, der sich zwischen den Strebepfeilern und an den Wandflächen unterhalb der Fenster wie von selbst gegeben darbot? Kaum jemand war auf diesem Gebiet so findig als der rührige, geschäftsgewandte Nürnberger, der an der kleinsten verfügbaren Stelle seinen Vorteil zu finden wußte. So entstanden am Chor von St. Sebald und rings um die Frauenkirche herum die vielen kleinen Kramläden mit ihren steil hinaufgezogenen Dächern, die sich mit diesen Bauten zu einem malerischen Bilde verbanden. Besonders originell nahm sich mit diesen Anhängseln, wie ältere Ansichten erkennen lassen, die Frauenkirche aus, wo die steilen Pultdächer jener teilweise weit in die Fenster hineinschnitten. Selbst der reich skulpierte Portalvorbau an der Giebelseite wies an seiner Front eine Krambude auf. Ein wenig anders war es bei der Lorenz- und Jakobskirche. Hier traten die kleinen Kramläden in der Mehrzahl nicht unmittelbar an den Bau heran, sondern zogen sich in einiger Entfernung freistehend um diesen herum. An der Jakobskirche wurde sogar Handel mit Perücken, Stühlen, Möbeln verschiedener Art, ja Antiquitäten getrieben.